FORTE CULTURA Station: Festungssystem Torgau (DE)

Torgau und Schloss Hartenfels

Lebendige Geschichte in der sächsischen Elb- und Landesfestung erleben!

Die Renaissancestadt Torgau mit dem Schloss Hartenfels war im 16. Jahrhundert das politische Zentrum der Reformation in Deutschland. Bereits im 17. Jahrhundert als sächsische Elb- und Landesfestung stark befestigt, wurde Torgau als Mitglied des Rheinbundes ab 1810 auf Befehl Napoleons zum Großfestungssystem ausgebaut. Die Preußen bauten Torgau ab 1813 schließlich zur preußischen Strom- und Grenzfestung nach preußischer Manier gegen Sachsen aus.

Bereits im 17. Jahrhundert als sächsische Elb- und Landesfestung stark befestigt, wurde Torgau als Mitglied des Rheinbundes ab 1810 auf Befehl Napoleons zum Großfestungssystem ausgebaut. Nach Napoleons katastrophalen Russlandfeldzug 1812 und seiner Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 wurde Torgau von den Preußen belagert und schließlich eingenommen. Sie bauten sie zur preußischen Strom- und Grenzfestung nach preußischer Manier gegen Sachsen aus. Mit der Entwicklung von Sprenggranaten Ende des 19.Jh. wurden die Befestigungsanlagen jedoch wirkungslos und so wurde 1889 der Festungsstatus aufgegeben.

In der Folge wurden Torgauer Festungsteile wie das Fort Zinna und die Brückenkopfkaserne zu berüchtigten Gefängnisstandorten während der NS-Zeit und in der Nachkriegszeit bis 1950. Ausstellungen und Gedenkorte informieren an verschiedenen Stellen über dieses dunkle Kapitel Stadtgeschichte. Das Fort Zinna ist heute noch Gefängnisstandort.

Entdecken Sie mit FORTE CULTURA die historische Torgauer Altstadt mit über 500 Denkmalen der Spätgotik, der Renaissance und des Barock. Gemeinsam mit den noch erhaltenen Festungsanlagen und dem befestigten Schloss Hartenfels bilden sie ein europaweit einmaliges städtebauliches Ensemble. Die Stadt Torgau ist auch Station am internationalen Elberadweg, am Lutherweg in Sachsen und an der Fürstenstraße der Wettiner.

Torgau war ein Großfestungssystem, bestehend aus Stadtbefestigung, Außenforts und dem befestigten Schloss Hartenfels.

Befestigtes Schloss Hartenfels

Schloss Hartenfels im Stil der Renaissance war über Jahrhunderte Schauplatz verschiedener historisch bedeutsamer Ereignisse. Mit seiner Geschichte eng verbunden sind Namen wie Martin Luther, die Kurfürsten Friedrich der Weise und Johann Friedrich der Großmütige, Zar Peter der I. und Künstler wie Lucas Cranach und Heinrich Schütz. Im seit 1452 in Torgau betriebenen Bärengraben tummeln sich auch heute noch 2 Braunbären.

Beim Bau der Festung Torgau wurde ab 1811 auch das Schloss zu einer wehrhaften Befestigung umgebaut. Einblicke in die Baugeschichte des Schlosses gewährt das Lapidarium in den sehenswerten Gewölben unter der Unteren Hofstube. In der Ausstellung „Standfest.Bibelfest.Trinkfest.“ in den ehemaligen kurfürstlichen Gemächern geht es nicht nur um das Leben der Kurfürsten vor gut 500 Jahren auf Schloss Hartenfels, sondern auch um die Festungszeit Torgaus.

Kulturbastion

Im Zuge des Festungsausbaus ab 1810 durch die Franzosen wurde die Stadt auch mit 8 Bastionen befestigt. Die Bastionen verfügten über Flankenkasematten, bombensichere Räume in den seitlichen Bastionsbegrenzungen. Die rechte Flankenkasematte der ehemaligen Bastion II hatte seither viele Nutzungen, zumeist als Lager.

2005 entstand schließlich die heutige Kulturbastion mit Jugendzentrum. Sie empfängt jährlich viele Tausend Besucher mit ihrem umfangreichen Kulturprogramm aus Kino, Konzerten, Kabarett, Lesungen und vielem mehr.

Fort Zinna

Das 1811 durch die Franzosen errichtete Fort Zinna war ein unabhängiges Vorwerk der Festung Torgau. Mit dem Wegfall des Festungsstatus von Torgau wird es ab 1890 als Gefängnis umgenutzt. Zunächst Militärgefängnis der preußischen Armee, wurden während des Ersten Weltkrieges kriegsgefangene Offiziere interniert. Ab 1919 war es ziviles Strafgefängnis, ab 1933 Gefängnis für politische Gegner des Nationalsozialismus und ab 1936 Wehrmachtsgefängnis. Von 1945-48 nutzte die sowjetische Besatzungsmacht das Fort als Speziallager. Ab 1950 gehörte das ehemalige Fort zum Strafvollzug der DDR und ab 1989 der BRD.

Am Fort befindet sich ein Gedenkort für die Opfer der NS-Militärjustiz, der sowjetischen Besatzungszeit und der DDR-Strafjustiz. Der Erinnerungsort Torgau unterhält dazu eine Dauerausstellung im Schloss Hartenfels.

Fort Brückenkopf mit Defensionskaserne

Bereits im frühen 17. Jahrhundert entstand auf der östlichen Elbeseite eine Brückenschanze als Teil der sächsischen Landesfestung Torgau. Immer wieder verstärkt und ausgebaut erhält sie ihre endgültige Form durch die Franzosen 1811-13 bzw. anschließend durch die Preußen als Brückenkopf mit Defensionskaserne. Während des Zweiten Weltkrieg wurde auch dieses Areal als Militärstrafanstalt genutzt.

Heute wird das Fort Brückenkopf mit den verbliebenen Bauwerken durch den IG Rock e.V. betrieben. 10 Proberäume stehen für ortsansässige Musikgruppen zur Verfügung und das Gelände wird für Konzerte genutzt.

Befestigte Eisenbahnbrücke

Die eingleisige Eisenbahnbrücke über die Elbe entstand 1872 im Zuge des Baus der Strecke Halle-Cottbus durch die Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn-Gesellschaft. An beiden Enden der rund 350m langen Brücke wurden Torbauwerke errichtet. Auf der Ostseite befindet sich unmittelbar an der Bahnstrecke darüber hinaus die bereits 1811-13 errichtete Lünette Zwethau.

1996/97 wurde die alte Brücke durch ein eingleisige Stabbogenbrücke ersetzt. Die Zinnentürme aus Naturstein wurden dabei abgetragen und im Abstand von 12,25m wiederaufgebaut.

Grenadierbataillon von Spiegel e.V. Torgau

  • geführte Touren zu den heute noch zahlreich vorhandenen Festungsteilen
  • Erlebnisführung mit einem „stilechten Grenadier“ der sächsischen Armee
  • gesellige Runden bei den Grenadieren mit Speis und Trank, Musik, Tanz
  • abenteuerliche und lehrreiche Kinderanimationen und Biwaks

Torgau-Informations-Center

Informationen, Stadtführungen, Regionalshop

Kulturbastion

Kino, Konzerte, Kabarett, Lesungen, Lichtshow u.v.m.

Erinnerungsort Torgau

Mahnen und Gedenken an die Opfer der NS-Zeit, des NKWD und des DDR-Regimes in Torgau, Ausstellung im Schloss Hartenfels

Elbe-Rad- und Wanderweg

Abschnitt Torgau

Festung Torgau

Torgaus strategische Lage an der Elbe mit Elbübergang, machte die Stadt von jeher bedeutsam aber auch angreifbar. Die mittelalterliche Stadtmauer im 11./.12. Jahrhundert bildete den ersten Schritt zum Schutz der Stadt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts als sächsische Landesfestung deklariert, existierten bereits die Brückenschanze und die Stadtumwallung als Struktur einer Veste.

Napoleon erhob Torgau 1810 zur Militärbasis an der Elbe für seinen Russlandfeldzug und ordnete umfangreiche Ausbaumaßnahmen nach Plänen von General Ernst Ludwig von Aster (damals noch Hauptmann) an.

Als Preußische Elb- und Grenzfestung erlebte die Festung Torgau zwischen 1814 und 1889 ihren umfangreichsten Ausbau zum Großfestungssystem. Am Ende stehen das Hauptwerk mit acht Bastionen und drei Ravelins, davor flutbare Gräben und das Glacis, dazu Außenwerke (Brückenkopf, drei Schleusenlünetten, fünf Lünetten, zwei Forts und das Neuewerk mit Zündschnurenfabrik. 1878 wurde das Fort Mahla geschleift. 1889 werden mit dem Aufkommen der neuen Sprenggranaten die Befestigungen wirkungslos und der Festungsstatus aufgelöst.
Die Anlagen der Festung Torgau sind weitgehend erhalten geblieben und teilweise zugänglich. Die Flankenkasematte der Bastion II, die Zinnentürme der Eisenbahnbrücke und das Obere Hafentor sind saniert.Die eingleisige Eisenbahnbrücke über die Elbe entstand 1872 im Zuge des Baus der Strecke Halle-Cottbus durch die Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn-Gesellschaft. An beiden Enden der rund 350m langen Brücke wurden Torbauwerke errichtet. Auf der Ostseite befindet sich unmittelbar an der Bahnstrecke darüber hinaus die bereits 1811-13 errichtete Lünette Zwethau.

1996/97 wurde die alte Brücke durch ein eingleisige Stabbogenbrücke ersetzt. Die Zinnentürme aus Naturstein wurden dabei abgetragen und im Abstand von 12,25m wiederaufgebaut.

Torgau 1650, Merian

Schloss Hartenfels

Die einstige mittelalterliche Burganlage erlebte zwischen 1485 und 1546 einen gewaltigen Umbau. Schloss Hartenfels legte in der Nachfolge der Meißner Albrechtsburg wichtige gestalterische und konstruktive Grundlagen neuzeitlicher Wohnschlösser im mitteldeutschen Raum und war in seinem Renaissancecharakter Vorbild für viele Schlossbauten des 16. Jahrhunderts. Vor allem der Große Wendelstein, eine freitragende Treppenspindel ohne Mittelsäule, Meisterwerk des Baumeisters Konrad Krebs, setzte Maßstäbe in der europäischen Baukunst. Einblicke in die Baugeschichte des Schlosses gewährt das Lapidarium in den sehenswerten Gewölben unter der Unteren Hofstube.

Folgende Baumeister/Architekten beeinflussten die Entwicklung der Festung Torgau maßgeblich:
– Wilhelm Schäffer, genannt Dilich (1625),
­- Ingenieur-Offizier Hans Kuffer und Baumeister Wolf Caspar von Klengel (1658 bis 1680),
– Ingenieur-Leutnant Egidius G. Francke (1745),
– Ernst Ludwig von Aster (1809),
– Ludwig von Lecoq (1811).

Elbe-Wander- und Radweg

Abwechslungsreiche Naturpanoramen in Verbindung mit Kultur, Kunst, Geschichte und Architektur, Radfahrern und Wanderern ist der Elbe-Radweg ein Begriff, weit über die Landesgrenzen hinaus. Die Renaissancestadt Torgau ist dabei ein beliebtes Etappenziel mit vielen historischen und kulturellen Highlights. Vom Schloss Hartenfels aus bietet sich ein wunderbarer Blick über den Verlauf der Elbe.

Großer Teich Torgau

Der mit 1,75km² größte Teich Sachsens liegt im Südwesten Torgaus und ist als Naherholungs- und Naturschutzgebiet ein Feuchtgebiet von nationaler Bedeutung und vorrangiges Ziel von Naturliebhabern. Hier befinden sich in idyllischer Lage direkt am Ufer der Torgauer Campingplatz und die Naturschutzstation „Biberhof Torgau“. Das Bildungszentrum bietet permanente Ausstellungen zur heimischen Tierwelt, Nistkästen, Nisthilfen und mehr.


Events in der Festung Torgau


Kontakt

Torgau-Informations-Center
Markt 1, 04860 Torgau
Tel.: +49 (0)3421 70140
Web: www.torgau-tourismus.de


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Kulturband Festungsmonumente
an der Elbe

Von seiner Quelle im Tschechischen Riesengebirge bis zur Mündung in die Nordsee bei Cuxhaven verbindet der Elbestrom 1091 km herrliche Kulturlandschaften.

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