Zitadellen

Selbständiger, meist geometrisch, mit 4 oder 5 Bastionen besonders stark ausgebauter Teil einer Festungsstadt; letzte Rückzugsmöglichkeit für Verteidiger.
Bsp. Titelbild: Zitadelle Dömitz (DE)

Die Zitadelle (ital. Citadella „kleine Stadt“) bildete als befestigte „Insel“ innerhalb einer Festungsanlage ein weiteres Verteidigungsbollwerk. Sie war für die Stationierung von Militär konzipiert und sollte die Verteidigung der Truppen über einen längeren Zeitraum sicherstellen. Zitadellen wurden als Quadrat oder Pentagon angelegt, an den Ecken mit Bastionen ausgestattet und meist als zusätzliche Verstärkung dort errichtet, wo man die Hauptlast eines Angriffs befürchtete oder den Schwachpunkt einer Festung erkannt hatte.

Eindrucksvolle Beispiele sind Alessandria und Parma in Norditalien oder Dömitz, Ulm, Mainz, Wesel, Jülich, Berlin-Spandau in Deutschland. Auch Rom (die Engelsburg), Jaca oder Pamplona in Spanien, Bayonne, Lille oder Besancon in Frankreich, Kopenhagen in Dänemark, Diest in Belgien verfügen über faszinierende Zitadellen.

Absolutistische Fürsten nutzten Zitadellen auch als „Zwingburg“. Mit ihr konnten Städte, die als politisch unzuverlässig galten, unter Druck gesetzt und Aufstände erstickt werden.

Der Klerus trug ebenso erheblich zum Festungsbau bei. So errichteten die Mainzer Bischöfe ihre Zitadelle in Mainz als Residenz ebenso wie die Zitadelle Petersberg in Erfurt (Deutschland).



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Festungsbau vom 15.-19. Jahrhundert



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