Station FORTE CULTURA : systรจme de fortification et ancienne forteresse de la Confรฉdรฉration germanique Mayence (DE)

2000 ans d'histoire de la forteresse

Du fort romain ร  la forteresse impรฉriale prussienne

Depuis sa fondation, Mayence a connu une histoire de fortifications comme presque aucun autre site en Europe. Si l'on se promรจne aujourd'hui ร  Mayence, on tombe encore ร  de nombreux endroits sur son histoire militaire. Ici un bastion, lร  un mur ou une voรปte et bien sรปr la magnifique citadelle.

Nombre de ces รฉlรฉments de forteresse n'ont pas seulement une histoire passionnante, ils offrent aussi souvent aux touristes un univers d'expรฉrience tout ร  fait particulier. Qu'il s'agisse d'un concert et d'un thรฉรขtre, d'un dรฎner romantique, de souterrains et de musรฉes passionnants ou mรชme d'une salle de sport et d'un spa, chacun y trouvera son compte.

Dรฉcouvrez avec FORTE CULTURA la ville fortifiรฉe de Mayence, revivez plus de 2000 ans d'histoire de la ville et des fortifications, รฉtroitement liรฉe aux grandes personnalitรฉs de l'รฉpoque, comme le prince รฉlecteur Johann Philipp von Schรถnborn, Johann Wolfgang Goethe, Napolรฉon Bonaparte ou l'empereur Guillaume II.


Mainz war ein Major fortress system et Festung des Deutschen Bundes, bestehend aus Stadtbefestigungen, Zitadelle sowie AuรŸenforts.

Citadelle de Mayence

Die Zitadelle mit ihren vier Bastionen ist das Festungs-Highlight von Mainz. Sie thront am Rรถmischen Theater auf dem Jakobsberg und gibt an manchen Stellen den Blick รผber das Stadtpanorama frei.

Das Erlebnisangebot auf der Zitadelle ist vielschichtig und รคuรŸerst facettenreich. So findet sich mit dem Drususstein ein 2000 Jahre altes rรถmisches Grabmal auf der Zitadelle. Das Garnisonsmuseum beherbergt ein imposantes Modell der Mainzer Festung und ganz persรถnliche Erinnerungsstรผcke von Soldaten aus der Besatzungszeit.

Der naturbelassene Zitadellengraben lรคdt zu Spaziergรคngen ein, spannende Fรผhrungen durch das unterirdische Labyrinth der Zitadelle lassen 2000 Jahre Geschichte erleben, Stรคrkung gibt es anschlieรŸend im Cafรฉ โ€žCitadelleโ€œ (freitags bis sonntags, sonst nur mittags).

Konzerte und Events wie das Open Ohr Festival zu Pfingsten, Open-Air-Theater und Krimilesungen, das Zitadellenfest oder der kreative Weihnachtsmarkt runden das vielfรคltige Erlebnisspektrum auf, unter und rund um die Zitadelle Mainz ab.

Auf der Zitadelle werden Fรผhrungen sowohl vom Gรคstefรผhrerverband Mainz e.V., als auch von der Initiative Zitadelle Mainz e.V. durchgefรผhrt.

Im Untergrund – Die Mainzer Zitadelle

Die um 1660 in seiner heutigen Form errichtete Mainzer Zitadelle auf dem Jakobsberg war zentraler Bestandteil der Mainzer Festung. Erleben Sie bei einem Rundgang die Geschichte der Zitadelle und deren faszinierendes unterirdisches Gangsystem mit mittelalterlichen Spolien, Vorratsrรคumen, Brunnen und Luftschutzrรคumen aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die Mainzer Zitadelle und das Garnisonsmuseum

Lernen Sie bei diesem Rundgang nicht nur die Unterwelten der Mainzer Zitadelle kennen, sondern besuchen Sie mit uns das Garnisionsmuseum. Dort wird Ihnen Wolfgang Balzer, der Grรผnder des Museums, die Welt des Militรคrs nรคher bringen. Den Abend kรถnnen Sie dann ganz friedlich im Zitadellencafรฉ ausklingen lassen!

Tennisschlรคger und Kanonen: Kostรผmfรผhrung durch die Zitadelle

Vielleicht ist es ein kriegsgefangener Franzose im 1. Weltkrieg, vielleicht ein Hausmeister aus den 50er Jahren: In jedem Fall haben sie viel aus der Vergangenheit des mรคchtigen Bollwerks zu berichten. Und bestimmt haben sie einen Schlรผssel dabei, der Ihnen die Unterwelt der Zitadelle รถffnet.

Reduitkaserne Mainz-Kastel

โ€žDie Reduitโ€œ – die ehemalige Reduitkaserne in Mainz-Kastel, lockt mit Konzerten, Open-Air-Kino, dem Museum โ€žCastellumโ€œ und ihrer Ausflugs-Gastronomie in der Bastion von Schรถnborn jรคhrlich viele Besucher ans eigentlich Wiesbadener Rheinufer. Geheimtipp in den Sommermonaten ist auch der einzigartige Naturstrand, der zum Entspannen und GenieรŸen einlรคdt.

Einst als Brรผckenkopfbefestigung auf der rechten Rheinseite errichtet, schรผtzte die Reduitkaserne die Bundesfestung Mainz gegen Angriffe von Land und Rhein aus. Im 2. Weltkrieg beschรคdigt, wurde sie zum Teil wieder restauriert.

Fort Malakoff

Das Fort Malakoff, 1843 als viertelkreisfรถrmige Kaponniere errichtet, diente der linken Rheinuferbefestigung. Der Name Malakoff bezieht sich auf einen besonders stark befestigten Turm auf der Krimhalbinsel wรคhrend des Krimkriegs 1855 in Russland. Trotz mehrerer Ausbauten blieb der Name erhalten.

Heute ist das Mainzer Kulturdenkmal in das Hyatt Regency Hotel Mainz integriert, welches mit der M-Lounge & Bar sowie der Malakoff Bar moderne Angebote zum Verweilen in historisch spannendem Umfeld offeriert.

Auch wirkte das Fort namensgebend fรผr die anliegenden Malakoff-Terrassen am Rheinufer und das Geschรคftszentrum Fort Malakoff Park.

Proviantmagazin

Mit dem Proviant-Magazin wartet Mainz sowohl in architektonischer als auch in historischer Hinsicht mit einer Raritรคt auf. Errichtet zwischen 1863 und 1867 durch den Deutschen Bund, reprรคsentiert der klassizistische Bau die hohe Bedeutung von Mainz als Festungsstadt. Der รผber 100 Meter langgestreckte Bau aus rotem Sandstein mit vier trutzigen Ecktรผrmen diente als Getreidespeicher zur Versorgung in Mainz stationierter preuรŸischer und รถsterreichischer Garnisonen.1966 wurde das Proviant-Magazin renoviert, bekam ein neues Sims und ein neues Dach. (weitere Informationen zur Geschichte des Proviantmagazins)

Nach der Sanierung beherbergt dieses โ€ždefensibleโ€œ Baudenkmal neben Bรผro- und Wohnflรคchen auch das Fastnachtsmuseum und das Deutsche Kabarettarchiv. Zudem locken die Rheinhessen-Vinothek mit 130 Winzern, gutbรผrgerliche Kรผche und dem original Mainzer Aktienbier (MAB) in das โ€žProviantamtโ€œ.

Bastion Alexander und Alexanderturm

Die Bastion Alexander gehรถrt zum inneren bastionรคren Tracรฉe, das ab 1655 unter Johann Philipp von Schรถnborn angelegt und zwischen 1668 โ€“ 73 errichtet wurde. Benannt ist sie nach Papst Alexander VII. (1655-66). Ab 1876 schloss sich der im Zuge der Stadterweiterung neu errichtete Rheingauwall nรถrdlich an die Bastion an. Von dieser neupreuรŸischen Befestigung sind nur noch wenige kleinere Mauerreste zu finden. Kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges wurde das Festungsbauwerk mit drei Villen bebaut. Im Rรผcken des Bastion Alexander steht der nach ihr benannte Turm der mittelalterlichen Stadtmauer, der auf rรถmischen Fundamenten ruht. Direkt daneben ist die Alexanderkaserne zu finden.

Die Bastion Alexander (Auf der Bastei) ist an der AugustusstraรŸe am nรถrdlichen Ende des Kรคstrichs zu finden. Sie beherbergt heute die schรถnste Jugendstilvilla von Mainz. Die โ€žVilla Musicaโ€œ ist ein wรผrdiger Veranstaltungsort fรผr Kammermusik und Sitz der gleichnamigen Landesstiftung zur Fรถrderung junger Musiker.
Weitere Informationen zur Geschichteย der Alxanderkaserneย etย der Bastion Alexander.

Alexanderkaserne auf dem Kรคstrich und unterirdische Kasematten

Um die Bรผrger zu entlasten und endlich genรผgend Raum fรผr die Soldaten der Bundesfestung Mainz bereitzustellen, wurden in den 1860er Jahren einige Kasernen neu errichtet. Man plante deshalb eine neue Kaserne auf dem Kรคstrich im Rรผcken der Bastion Alexander. Im Jahr 1863 begannen die Arbeiten, die im Frรผhjahr 1865 abgeschlossen sein sollten. Im Jahr 1900 wurde die Alexanderkaserne von der 1850 gegrรผndeten Sektkellerei C. A. Kupferberg aufgekauft. Der gut erhaltene Kasernenbau im Rรผcken der Bastion wird heute als Restaurant und Eventlocation genutzt. Hier befindet sich auch das Restaurant Kupferberg mit sehr guter Kรผche und Bewirtung im Sommer im Panoramagarten.

Die Kasematten dienten dem Schutz vor Artilleriebeschuss und waren Bestandteil jeden Festungsbaus und daher auch an die Alexanderkaserne und die Zitadelle angeknรผpft. Nicht nur fรผr Fรผhrungen, sondern auch als spannende Eventlocation prรคsentieren sie sich heute ihren Besuchern.

Rรถmertor (um 360/370 nach Christus): Mehr als vier Meter Breite maรŸ die Durchfahrt des ehemaligen Rรถmertors. Es war aus den Steinen des abgerissenen Legionslagers errichtet worden. Bauarbeiten zu einer neuen Wohnanlage auf dem Kรคstrich brachten 1985 die Reste des spรคtrรถmischen Stadttores zutage. Es gehรถrt zu den spรคtesten rรถmischen Stadttoren in Deutschland. Der StraรŸenbelag gehรถrte zur Via praetoria, die das Haupttor des Lagers, die Porta praetoria, mit dem Stabsgebรคude verband. Die Reste des rรถmischen Stadttores wurden in die Grรผnanlagen des Wohnkomplexes Kupferbergterrasse integriert.

Initiative Citadelle Mainz e.V.

Die Initiative Zitadelle Mainz (IZM) โ€“ 2004 gegrรผndet โ€“ tritt fรผr die Erhaltung und Nutzung der Zitadelle ein. Neutral, unabhรคngig und gemeinnรผtzig verfolgt der Verein seine Ziele.

Die IZM hat es in Kooperation mit vielen Interessierten erreicht, dass das Kulturdenkmal Zitadelle in Mainz und Umgebung wieder wahrgenommen wird. Es zeichnet sich ab, dass der drohende Mauerverfall aufgehalten, Mauern und Wรคlle naturvertrรคglich erneuert, gepflegt und damit auch begehbar und erfahrbar gemacht werden. Seit ihrer Grรผndung tritt die IZM fรผr einen Ausgleich zwischen den Interessen von Denkmal- und Naturschutz ein.

Tourist Service Center Mainz

Das Tourist Service Center betreut alle Mainz-Besucher, ob Tagestouristen, Kongressgรคste oder Geschรคftsreisende. Auskรผnfte รผber Mainz und seine Sehenswรผrdigkeiten werden von den freundlichen Mitarbeitern kompetent beantwortet. Ob Stadtplรคne, Hotellisten oder Museumsbroschรผren, das Tourist Service Center verteilt und versendet Informationsmaterial an alle Interessenten.

Tourist Service Center
Brรผckenturm, RheinstraรŸe 55
Mo.-Fr. 10:00 – 17:00 Uhr
Sa. 10:00 – 15:00 Uhr
Tel.: 06131-242888

Landesmuseum, GroรŸe Bleiche 49-51
Di. 10:00 – 20:00
Mi.-So. 10:00 – 17:00
Tel.: 06131-2857-191

Mainzer Unterwelten e.V.

Der gemeinnรผtzige Verein โ€žMainzer Unterweltenโ€œ unterstรผtzt bei Pflege- und Erhaltungs-MaรŸnahmen denkmalgeschรผtzter Baulichkeiten, dokumentiert unterirdische Anlagen und bietet Fรผhrungen fรผr die ร–ffentlichkeit an. ร–ffentliche Fรผhrungen gibt es jeden ersten Sonntag im Monat von April bis September um 14 und 16 Uhr sowie am letzten Sonntag im Januar, Oktober und November um 18 Uhr.

Gรคstefรผhrerverband Mainz e.V.

Seit sich die Mainzer Gรคstefรผhrer in den 1980ern erstmals organisiert haben, ist es mit dem Verein kontinuierlich bergauf gegangen. 1994, im Grรผndungsjahr des Bundesverbandes der Gรคstefรผhrer in Deutschland (BVGD), lieรŸ sich auch der Mainzer Verein ins Vereinsregister eintragen. Was einst mit knapp 20 Mitgliedern begann, ist heute auf eine stattliche Truppe von รผber 90 Gรคstefรผhrern angewachsen. Alle Mainzer Gรคstefรผhrer werden nach den Richtlinien des BVGD ausgebildet, und auch die vom BVGD empfohlenen Zertifizierungen gehรถren zum Vereinsprogramm.

Am Zusammenfluss von Main und Rhein entstand bereits 13 v.Chr. eine rรถmische Militรคrbasis zur Sicherung des Limes und fรผr die Eroberung Germaniens. Mogontiacum (lat. fรผr Mainz) wurde hier fรผr 500 Jahre zu einer pulsierenden, rรถmischen Legionsstadt mit Kriegshafen, Rheinbrรผcke und Castellum. Der Drususstein, das Rรถmische Theater, aber auch das Rรถmisch-Germanische Museum im Residenzschloss zeugen von dieser bedeutenden Epoche.

Ab dem 3.Jh. entstand eine rรถmische Stadtmauer die ab dem 9.Jh. zur mittelalterlichen Stadtbefestigung ausgebaut wurde. 1163 wurde diese auf kaiserlichen Strafbefehl wieder geschleift – weil die Mainzer Stadtbevรถlkerung wรคhrend eines Aufstands den Bischof Arnold von Seelenhofen meuchelte. Ab dem 13.Jh., als sich die Wogen geglรคttet hatten, wurde sie wieder auf- und bis auf 5m Hรถhe ausgebaut. Stadttore und Tรผrme kamen hinzu.

Ab 1620 wurde Mainz zur barocken Festung der Kurfรผrsten ausgebaut. Auf dem Jakobsberg entstand die Schweickhardsburg – Geschรผtzstellungen und Schanzen wurden errichtet.

Ab 1655 lieรŸ Kurfรผrst Johann Philipp von Schรถnborn die Zitadelle anstelle der Schweickhardsburg erbauen und den Bastionenring erweitern. Zwischen 1792 und 1814 war Mainz รผberwiegend franzรถsische Grenz- und Offensivfestung mit vielen Belagerungen.

1793 beschrieb Johann Wolfgang Goethe als Augenzeuge die Belagerung von Mainz durch PreuรŸen – ร–sterreich – Sachsen – Bayern und Hessen in deren Verlauf die Franzosen nach 2 Monaten kapitulierten. Erst 1797 kamen sie wieder und blieben bis 1814. In dieser Zeit weilte Napoleon 9 Mal in Mainz.

Nach der รœbergabe an die Deutschen 1814 erfolgte bis 1866 der Ausbau zur Festung des Deutschen Bundes. Im Verbund mit den anderen aufgerรผsteten Bundesfestungen Ulm – Rastatt – Landau und Luxemburg sollte ein erneuter Einfall Frankreichs verhindert werden. Bei einer Explosion des Mainzer Pulvermagazins flog der Giebelstein des Gebรคudes 500m weit in die Altstadt und liegt heute noch dort.

1870 bis 1918 entstand die Reichsfestung Mainz mit einem weiteren Befestigungsring aus รผber 300 Bunkern und Stellungen inklusive Festungsbahn zur Versorgung. Die Zitadelle wurde als Kriegsgefangenenlager genutzt. Der Versailler Vertrag besiegelte schlieรŸlich das Ende von Mainz als Festungsstadt und groรŸflรคchige Schleifungen begannen, die sich vor allem auf den Bunkerring konzentrierten.

Im 2. Weltkrieg wurde auf der Zitadelle erneut ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet, die unterirdischen Festungsgรคnge dienten als Luftschutzrรคume. Von 1945-1955 bezog die franzรถsische Besatzungsmacht die Zitadelle und lieรŸ zerstรถrte Gebรคude teilweise wiederherrichten.

Erfahren Sie mehr zur Geschichte:ย www.festung-mainz.de.

In Mainz befinden sich auch heute noch viele architektonische Highlights aus der langen Befestigungsgeschichte. Berรผhmte Baumeister, wie Johann Maximilian von Welsch, waren an dieser Entwicklung beteiligt. Sehenswert ist natรผrlich die Zitadelle mit ihrem klassischen Grundriss, den vier Bastionen und dem Torhaus. Beeindruckend sind auch die Rheintore und Kaponnieren oder das Gautor.

Der Kommandantenbau auf der Zitadelle

Zur Stadt hin ragt der รผber dem Westeingang errichtete Kommandantenbau auf. Er wurde 1696 unter dem Mainzer Kurfรผrsten Lothar Franz von Schรถnborn errichtet und diente dem jeweiligen Festungskommandanten als Dienstsitz. Der Bau besteht aus drei Flรผgel und ebenso vielen Stockwerken. Eine groรŸe Terrasse liegt zwischen den Flรผgeln. Gekrรถnt wird das rot-weiรŸ gestrichene Gebรคude von einem „Mansarddach“ – dem ersten in Mainz รผberhaupt. 1833 wurde zwar noch ein zusรคtzliches Stockwerk draufgesetzt und so das Mansarddach zerstรถrt, aber die franzรถsische Besatzungsmacht lieรŸ es nach dem 2. Weltkrieg wieder in den ursprรผnglichen Zustand versetzen.

Unter dem Kommandantenbau liegt die um 1660 errichtete Toranlage, durch die heute die meisten Besucher in die Zitadelle gelangen. Frรผher direkt unter dem Wall hindurchgehend, wurde sie beim Bau des Kommandantenbaus in diesen integriert. Zur Stadt hin steht das vom italienischen Architekten Antonio Petrini geschaffene barocke Tor. Seine Eigenart waren die hervorkragenden Sandsteine, die den Charakter des Wehrbaus verstรคrken sollten und die Schrecken erregende „Steinfratze“. Oben im Giebelfeld halten zwei Lรถwen das Wappen des Kurfรผrsten Johann Philipp von Schรถnborn, dem Bauherr der Zitadelle. Es zeigt in vier Feldern das doppelte Mainzer Rad, der Rechen des Herzogtums Franken und die Fahne fรผr das Bistum Wรผrzburg. รœber diese Gebiete herrschte Johann Philipp um 1660. In der Mitte prangt als Herzschild das Familienwappen von Johann Philipp von Schรถnborn: ein Lรถwe, der รผber den frรคnkischen Rechen lรคuft. Der schรถnborn’sche Lรถwe besitzt im รœbrigen bei nรคherem Hinsehen zwei Schwรคnze. Warum dies so ist, ist bis heute ungeklรคrt.

An die ehemals vorhandene Zugbrรผcke erinnern die Fรผhrungsrollen links und rechts des Torbogens. Betritt der Besucher den Torgang fรคllt ihm gleich der eigenartige Knick auf: er ermรถglichte es einen eindringenden Feind frontal unter Feuer zu nehmen und nicht nur von der Seite her, wie es bei einem geraden Gang der Fall gewesen wรคre. Ein Fallgitter und ein Loch, aus dem man Unrat รผber die Eindringlinge kippen konnte, dienten als zusรคtzliche Sicherung. Sie verloren aber ihre Funktion als รผber der Toranlage der Kommandantenbau errichtet wurde.

Im Tordurchgang findet man auch zwei Steine mit Inschriften. Beide wurden wohl erst nachtrรคglich an diese Stelle versetzt. Der kleinere Stein benennt den Erbauer und ersten Burgvogt der Zitadelle: Adolph von Waldenburg. Der grรถรŸere Stein trรคgt das Wappen des Kurfรผrsten Georg Friedrich v. Greiffenklau zu Vollrads (rechts) – unter dem 1629 die Schweickhardtsburg fertig gestellt wurde – und das Wappen des Mainzer Domkapitels (links).

Gautor

Die Gaupforte war im mittelalterlichen Mainz neben dem Mรผnstertor die wichtigste Verbindung von der Stadt ins Umland. Das Wort „Gau“ kommt aus dem Mittelhochdeutschen und heiรŸt soviel wie „Land“ oder „Gegend“. Die mittelalterliche Gaupforte bestand genau genommen aus drei Pforten: der inneren, mittleren und รคuรŸeren Gaupforte. Wรคhrend sich รผber der mittleren Pforte der Brรผckenturm erhob, wurde die รคuรŸere Gaupforte durch den Martinsturm gesichert. Zwischen innerer und รคuรŸerer Pforte lagen rund 150 Meter.

Bereits 1462 wรคhrend der Stiftsfehde errang die Gaupforte traurige Berรผhmtheit: gerade an dieser, vermeintlich am besten gesicherten Stelle der mittelalterlichen Stadtbefestigung, gelang den Truppen Adolfs II. von Nassau der Durchbruch. Damit wurde nicht nur die Fehde zwischen ihm und Dieter von Isenburg beendet, sondern auch die rund 200jรคhrige Geschichte der „freien“ Stadt Mainz.

Wรคhrend der Schwedenzeit (1631-36) wurde das Gautor mit einem Erdwall umgeben. Im Zuge der Errichtung des bastionรคren Festungsrings um Mainz in den 1650er Jahren unter Kurfรผrst Johann Philipp von Schรถnborn wurde ein gemauerter Querwall mit einer Durchfahrt anstelle der Gaupforten angelegt. Diese Durchfahrt war sowohl zur Stadt, als auch zum Land hin mit einer Fassade versehen. Die erhalten gebliebene รคuรŸere Gautorfassade weist rรถmisch-barocke Stilmerkmale auf. Im Giebel des Tores ist der heilige Martin mit zwei Bettlern (seit 2002 eine Kopie) zu sehen. Vor dem Tor war eine groรŸe steinerne Brรผcke angelegt, die den Festungsgraben รผberwand.

Die innere und mittlere Gaupforte mussten dem neuen Gautor weichen. Das รคuรŸere Gautor mit dem Martinsturm blieb allerdings innerhalb der Bastion Martin, die sich nรถrdlich an das Gautor anschloss, bestehen – bis am Nachmittag des 18. Novembers 1857 ein benachbartes Pulvermagazin explodierte.

1896 wurden Gautor und Festungswall niedergelegt und der davor befindliche Graben zugeschรผttet. Nur die heftigen Proteste der Mainzer Bevรถlkerung bewahrten das Gautor vor seiner Zerstรถrung. Bis es allerdings wieder in die Nรคhe seines ursprรผnglichen Standortes gelangte, sollten gut hundert Jahre vergehen. Erst 1998 wurde die Fassade des Gautores nahe ihrem ursprรผnglichen Standort – am Eingang zur Gaugasse – aufgestellt.

Der Grรผnbestand der Zitadelle Mainz ist eine der artenreichsten Flรคchen im bebauten Bereich von Mainz. Er ist vor allem in รถkologischer Sicht bedeutsam: Im Bereich der Zitadelle kommen รผber 450 Tier- und Pflanzenarten vor, wovon 66 Arten auf den Roten Listen der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Rheinland-Pfalz stehen. Als grรผne Lunge fรผhrt der Geschรผtzte Landschaftsbestandteil Zitadelle der Innenstadt frische Luft zu.

Die Flora und Fauna, die sich รผber Jahrzehnte auf Teilen der Zitadelle entwickelt hat, ist heute von unschรคtzbarem Wert: 447 Tier- und Pflanzenarten, darunter Vรถgel, Fledermรคuse und Wildbienen leben hier. 66 Arten davon befinden sich sogar auf der Roten Liste, zum Beispiel Braunes Langohr, Langhornbiene, Zwerghirschkรคfer, Eibe und Flockige Kรถnigskerze. Insbesondere die Vogelwelt weist eine bemerkenswerte Artenzahl und zum Teil hohe Brutdichten auf, die auf den naturbelassenen Gehรถlzbestand, das vermeintliche „Gestrรผpp“ zurรผckzufรผhren sind. 44 Vogelarten wurden hier schon beobachtet, zum Beispiel Mรถnchsgrasmรผcke, Klappergrasmรผcke, Singdrossel, Trauerschnรคpper, Distelfink, Bluthรคnfling, Rotkehlchen, Buntspecht und Grรผnspecht. Besonders gerne nisten die Vรถgel in den Brombeerhecken, die Schutz vor Feinden bieten und reich verzweigt sind. Deren hohle Stรคngel dienen auch den Wildbienen als ganzjรคhriger Lebensraum.

Von sogar bundesweiter Bedeutung sind die Mauern der Zitadelle. Hier wurden รผber 170 Arten von Stechimmen wie z. B. Grabwespen und Wildbienen gefunden. Diese sind auf kleine Hohlrรคume in den Mauern als Niststรคtten (Legerรถhren) angewiesen. Als Nahrung dienen ihnen andere an der Mauer lebende Insekten sowie vor allem der Bewuchs der Mauer mit Blรผtenpflanzen. Diese krautigen Pflanzen wie z. B. Glockenblumen schรคdigen die Mauer nicht. Mauerschรคdigende Gehรถlze dรผrfen selbstverstรคndlich ausgebaut werden. Das Besondere ist auch das Alter der Zitadellenmauern, d. h. es handelt sich hier um seit Jahrhunderten ungestรถrte Lebensrรคume, die neben der Artenvielfalt vermutlich auch uralte Populationen und genetische Reservoirs der Arten beinhalten.

Die Mauern der Zitadelle zรคhlen auรŸerdem zu den landesweit bedeutendsten Moos-Biotopen. Das Efeu schรผtzt die Mauern an vielen Stellen vor der Verwitterung. Es ist immergrรผn und bietet der Tierwelt ganzjรคhrig Deckung. Anders als andere Pflanzen blรผht es spรคter (ab September) und fruchtet frรผher und ist gerade in dieser sonst nahrungsarmen Zeit wertvoll. Die Efeu-Seidenbiene ist zur Aufzucht ihrer Brut ausschlieรŸlich auf Efeu-Pollen spezialisiert.

In den unterirdischen Gรคngen und Kasematten befinden sich Fledermรคuse wie das Braune Langohr und die Wasserfledermaus. Andere Arten gesellen sich abends zur Jagd dazu. Sie fliegen z. B. den Bewuchs der Mauern ab und erbeuten Insekten, die durch die Blรผten angelockt werden.

Fรผr Ihre Bewohner sind das Grรผn und die Mauern der Zitadelle unersetzliche Lebensrรคume, die so im weiten Umfeld nicht mehr zur Verfรผgung stehen. Bei einem Verlust kรถnnen ganze Lebensgemeinschaften zusammenbrechen. Zudem dient der Grรผnbestand der Zitadelle als grรผne Lunge der Innenstadt. Diese ist baulich von den Frischluftschneisen des Umlandes abgeriegelt. Das Zitadellengrรผn filtert die Luft und kรผhlt und befeuchtet das trocken-heiรŸe Stadtklima bis in die Siedlungsbereiche hinein. Im Sommer kann man den erfrischenden Luftstrom aus dem Zitadellengraben spรผren. Die hohe Wertigkeit des Zitadellengrรผns fรผhrte 1986 zur Ausweisung des Grabens und eines Teils der Wรคlle als Geschรผtzter Landschaftsbestandteil (GLB) nach ยง 29 Bundesnaturschutzgesetz.

Pilotprojekt „ร–kologische Mauersanierung Zitadelle Mainz“ und Gesamtkonzept Zitadelle

Grundsรคtzlich ist ein Miteinander von Naturschutz und Denkmalschutz mรถglich. Hierfรผr bietet das Zitadellenareal mit einer Flรคche von rund 10 Hektar und einer Mauerlรคnge von rund zwei Kilometern genรผgend Platz. Es kann Bereiche mit dem Schwerpunkt Naturschutz (zum Beispiel Zitadellengraben), dem Schwerpunkt Denkmalschutz (zum Beispiel Kommandantenbau und Vorfeld) und Kombinationen von Natur- und Denkmalschutz geben (zum Beispiel Glockenblumenbewuchs der Mauern, Grรผnbestand mit Sichtachse auf den Dom).

Wo das Mauerwerk der Sanierung bedarf, kann es Natur schonend erneuert werden. Im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefรถrderten Projekts „ร–kologische Mauersanierung Zitadelle Mainz“ (2006-2009) wurde in Zusammenarbeit von behรถrdlichen und ehrenamtlichen Vertretern des Natur- und Denkmalschutz ein Leitfaden erarbeitet, der sowohl denkmalpflegerische als auch รถkologische Aspekte berรผcksichtigt, so beispielsweise die Brutzeiten der Vรถgel oder den Erhalt von unbedenklichem Bewuchs.


ร‰vรฉnements ร  la citadelle de Mayence

La citadelle de Mayence est depuis longtemps un lieu apprรฉciรฉ pour les manifestations les plus diverses. Informez-vous sur les รฉvรฉnements ร  venir sur le site de la citadelle dans le Calendrier des รฉvรฉnements de la Zitadelle Mainz e.V., par exemple :


Visites guidรฉes de FORTE CULTURA ร  Mayence

Vin, femmes et histoire(s)

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FORTE CULTURA Visite guidรฉe : Citadelle de Mayence (DE) ; Entre la pierre de Drusus, le monastรจre de Saint-Jacques et le chรขteau de Schweickhardsburg ainsi que les galeries souterraines et les abris antiaรฉriens de la citadelle de Mayence, Julchen bavarde d'histoire et de vin, avec bien sรปr quelques dรฉgustations choisies.
Romains, brigands, rรฉvoltรฉs

Romains, brigands, rรฉvoltรฉs

FORTE CULTURA Visite guidรฉe : Citadelle de Mayence (DE) ; Julchen, la maรฎtresse de Schinderhannes, vous guide ร  travers 2000 ans d'histoire de la ville et de la forteresse dans la citadelle de Mayence. Avec un dialecte typiquement "rhoihessois", elle parle aussi de son amant. Vous apprendrez ainsi des dรฉtails passionnants sur le lรฉgendaire brigand, quasiment de premiรจre main.

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Remparts contre la France (1815-1866) : Afin de protรฉger la Confรฉdรฉration allemande contre les mouvements rรฉvolutionnaires et les รฉventuels plans d'expansion de voisins ambitieux, certaines forteresses ont รฉtรฉ dรฉsignรฉes en 1815 comme forteresses fรฉdรฉrales et ont fait l'objet d'importants travaux. Il s'agit notamment de Mayence, Luxembourg et Landau, Rastatt et Ulm.

Contact

Initiative Citadelle Mainz e.V.
www.zitadelle-mainz.de/kontakt/


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